Wochenendrückblick
In einem islamischen Land beginnt das Wochenende bereits am Freitag. Der Samstag kann dem Samstag in europäischen Ländern gleich gestellt werden. Die Geschäfte sind geöffnet, die Administration, Banken, Versicherungen und viele der Betriebe geniessen einen zweiten Wochenendtag. Kritisch wird es am Sonntag. Als Europäer glaubt man bereits im Montag zu sein, denn hier ist der Sonntag der erste Arbeitstag der Woche und nach dem Wochenende spielt sich das Leben wieder also ein normaler Tag unter der Woche ab. So vergesse ich, dass Familie und Freunde in Europa das Wochenende noch geniessen, da ich mich aber wie an einem Montag fühle, vergesse ich die mir für Sonntag vorgenommenen Kontakte per Telefon und Whatsapp wahr zu nehmen.
Heute
ist Montag und somit ist die Welt wieder auf beiden Seiten in
Ordnung. Das heisst, in der Welt ist überhaupt nichts in Ordnung. So
fordert der Bildungsdirektor des Schweizer Kantons Zug in den Schulen
einen Positionsbezug pro Israel. In seinem Schreiben an alle Zuger
Lehrpersonen, Schulleitungen und -verwaltungen schreibt er im Betreff
"Bei Terrorismus kein Ja, aber..." Dabei bezieht er sich auf den
deutschen Bundeskanzler, der erwähnt, dass angesichts der Brutalität
und Menschenverachtung der Terroristen ein Einsehen völlig fehl am
Platz sei. Im Schreiben des Bildungsdirektor heisst es weiter, dass
gerade in der Bildung alle bei der Vermittlung, Einforderung und
Verteidigung gemeinsamer, unverrückbarer Werde gefordert seien. Sollte
dabei vergessen werden, dass es auch eine Geschichte gibt, eine
Geschichte welche den Schülern verborgen bleibt. Wer kennt schon die
englische Kolonialgeschichte und die englischen Eingeständnisse zum
Zionismus? Wer erinnert sich an das erste Angebot der Briten einen
israelischen Staat auf dem heutigen Gebiet von Uganda zu gründen?
Und, wer kennt die Bedeutung des Wortes Terrorismus?
Wikipedia wie
auch der Duden erklären den Begriff mit dem Wort Terror:
Unter
Terrorismus versteht man kriminelle Gewaltaktionen gegen Menschen
oder Handlungen, mit denen politische, religiöse oder ideologische
Ziele erreicht werden sollen. Terrorismus ist das Ausüben und
Verbreiten von Terror.
Das
Wort Terror wird mit Verbreitung
von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen, besonders zur
Erreichung politischer Ziele erklärt.
Womit
die Situation in einem kriegerischen Konflikt auf Terror beider
Seiten zu schliessen ist. Ob zwischen Russland und Ukraine, ob
zwischen Israel und Palästina, ob im Jemen, in Somalia, im Sudan
oder Angola, überall herrscht Terror und somit gilt bei allen
Konflikten beide Seiten als Terroristen zu bezeichnen.
Seit
den Parlamentswahlen Ende Juli 2023 in Spanien herrscht Interim der
alte Präsident. Der König hat zwar die Partei mit den meisten
Stimmen zur Bildung einer Regierung beauftragt, doch die Partei des
Interimspräsidenten oder vielmehr der Präsident selber denkt keine
Minute daran, seinen Posten zu verlassen. Seit Spanien sich von der
Diktatur befreite gilt für die Rechts- sowie für die Linkspartei
die Devise zu verhindern, dass die Gegenpartei an die Macht kommt.
Als die Partido Popular (rechts) an der Macht war, verabschiedete sie
so manches Gesetz, welches sich gegen die Freiheit der Bürger
stellte, die Opposition stellte sich kurz quer, dann waren die Taten
vergessen.
Der theoretisch abgewählte sozialistische Präsident Sanchez versucht nun mit allen Mitteln an der Macht zu bleiben und die Mehrheit der 350 Parlamentsabgeordneten für sich zu gewinnen. Um die notwendigen 176 Stimmen zu erhalten scheut er sich nicht Eingeständnisse zu unterschreiben, welche gewissen spanischen Volksgruppen strafrechtliche Amnestie gewähren und anderen die Kontrolle über Teile der Sozialversicherungen.
Das vergangene Wochenende riefen die Rechtsparteien PP und VOX in 52 spanischen Städten zu Protesten auf. In den spanischen Medien werden Bilder von Rechtsextremisten gezeigt, welche wie zu Zeiten von Franco grüssen. Wie weit diese Bilder relevant sind, ist fraglich. Fraglich ist auch, ob sich am Volkszorn nur die Rechten beteiligen, denn auch für die eigenen Wähler der PSOE wird die Zukunft durch die Abkommen der Parteispitze stark eingeschnitten und ich kann mir nicht vorstellen, dass hier die Wähler einfach still zu hause bleiben und hoffen, dass die Taten der Politiker wieder einmal mehr im Sand verlaufen und vergessen werden. Gemäss der Opposition nahmen mehr als zwei Millionen Spanier an den Protesten Teil, die noch regierende Partei zählt dagegen knapp eine halbe Million.
Glauben
schenken kann man keiner der beiden Seiten, hoffen aber, dass die
Machtgier der einen sowie der andern nicht durch Abkommen befriedigt
werden, welche dem Volke und somit der Demokratie schaden. Die
kommenden Tage werden es zeigen. Vielleicht gibt es ja einen
Abgeordneten der sich seiner Stimme enthält und somit das Mehr nicht
erreicht wird.