Wochenendrückblick

13.11.2023

In einem islamischen Land beginnt das Wochenende bereits am Freitag. Der Samstag kann dem Samstag in europäischen Ländern gleich gestellt werden. Die Geschäfte sind geöffnet, die Administration, Banken, Versicherungen und viele der Betriebe geniessen einen zweiten Wochenendtag. Kritisch wird es am Sonntag. Als Europäer glaubt man bereits im Montag zu sein, denn hier ist der Sonntag der erste Arbeitstag der Woche und nach dem Wochenende spielt sich das Leben wieder also ein normaler Tag unter der Woche ab. So vergesse ich, dass Familie und Freunde in Europa das Wochenende noch geniessen, da ich mich aber wie an einem Montag fühle, vergesse ich die mir für Sonntag vorgenommenen Kontakte per Telefon und Whatsapp wahr zu nehmen.

Heute ist Montag und somit ist die Welt wieder auf beiden Seiten in Ordnung. Das heisst, in der Welt ist überhaupt nichts in Ordnung. So fordert der Bildungsdirektor des Schweizer Kantons Zug in den Schulen einen Positionsbezug pro Israel. In seinem Schreiben an alle Zuger Lehrpersonen, Schulleitungen und -verwaltungen schreibt er im Betreff "Bei Terrorismus kein Ja, aber..." Dabei bezieht er sich auf den deutschen Bundeskanzler, der erwähnt, dass angesichts der Brutalität und Menschenverachtung der Terroristen ein Einsehen völlig fehl am Platz sei. Im Schreiben des Bildungsdirektor heisst es weiter, dass gerade in der Bildung alle bei der Vermittlung, Einforderung und Verteidigung gemeinsamer, unverrückbarer Werde gefordert seien. Sollte dabei vergessen werden, dass es auch eine Geschichte gibt, eine Geschichte welche den Schülern verborgen bleibt. Wer kennt schon die englische Kolonialgeschichte und die englischen Eingeständnisse zum Zionismus? Wer erinnert sich an das erste Angebot der Briten einen israelischen Staat auf dem heutigen Gebiet von Uganda zu gründen? Und, wer kennt die Bedeutung des Wortes Terrorismus?
Wikipedia wie auch der Duden erklären den Begriff mit dem Wort Terror: 
Unter Terrorismus versteht man kriminelle Gewaltaktionen gegen Menschen oder Handlungen, mit denen politische, religiöse oder ideologische Ziele erreicht werden sollen. Terrorismus ist das Ausüben und Verbreiten von Terror. 

Das Wort Terror wird mit Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen, besonders zur Erreichung politischer Ziele erklärt.
Womit die Situation in einem kriegerischen Konflikt auf Terror beider Seiten zu schliessen ist. Ob zwischen Russland und Ukraine, ob zwischen Israel und Palästina, ob im Jemen, in Somalia, im Sudan oder Angola, überall herrscht Terror und somit gilt bei allen Konflikten beide Seiten als Terroristen zu bezeichnen.


Seit den Parlamentswahlen Ende Juli 2023 in Spanien herrscht Interim der alte Präsident. Der König hat zwar die Partei mit den meisten Stimmen zur Bildung einer Regierung beauftragt, doch die Partei des Interimspräsidenten oder vielmehr der Präsident selber denkt keine Minute daran, seinen Posten zu verlassen. Seit Spanien sich von der Diktatur befreite gilt für die Rechts- sowie für die Linkspartei die Devise zu verhindern, dass die Gegenpartei an die Macht kommt. Als die Partido Popular (rechts) an der Macht war, verabschiedete sie so manches Gesetz, welches sich gegen die Freiheit der Bürger stellte, die Opposition stellte sich kurz quer, dann waren die Taten vergessen.

Der theoretisch abgewählte sozialistische Präsident Sanchez versucht nun mit allen Mitteln an der Macht zu bleiben und die Mehrheit der 350 Parlamentsabgeordneten für sich zu gewinnen. Um die notwendigen 176 Stimmen zu erhalten scheut er sich nicht Eingeständnisse zu unterschreiben, welche gewissen spanischen Volksgruppen strafrechtliche Amnestie gewähren und anderen die Kontrolle über Teile der Sozialversicherungen.

Das vergangene Wochenende riefen die Rechtsparteien PP und VOX in 52 spanischen Städten zu Protesten auf. In den spanischen Medien werden Bilder von Rechtsextremisten gezeigt, welche wie zu Zeiten von Franco grüssen. Wie weit diese Bilder relevant sind, ist fraglich. Fraglich ist auch, ob sich am Volkszorn nur die Rechten beteiligen, denn auch für die eigenen Wähler der PSOE wird die Zukunft durch die Abkommen der Parteispitze stark eingeschnitten und ich kann mir nicht vorstellen, dass hier die Wähler einfach still zu hause bleiben und hoffen, dass die Taten der Politiker wieder einmal mehr im Sand verlaufen und vergessen werden. Gemäss der Opposition nahmen mehr als zwei Millionen Spanier an den Protesten Teil, die noch regierende Partei zählt dagegen knapp eine halbe Million.

Glauben schenken kann man keiner der beiden Seiten, hoffen aber, dass die Machtgier der einen sowie der andern nicht durch Abkommen befriedigt werden, welche dem Volke und somit der Demokratie schaden. Die kommenden Tage werden es zeigen. Vielleicht gibt es ja einen Abgeordneten der sich seiner Stimme enthält und somit das Mehr nicht erreicht wird.