Von der Klippe aus

03.08.2023

Ich sitze auf einer Klippe am Strand. Das Meer ist seit dem vergangenen Vollmond aufgewühlt. Es herrscht Wellengang. Im Mittelmeer nicht so toll, doch einige der Wellen brechen knapp 20 Meter vor dem Strand mit einer Höhe von rund einem Meter und deren Kraft gilt es nicht zu unterschätzen. Die Wellen bringen kühleres Wasser mit sich und das kristallklare Wasser ist nun durch den aufgewühlten Sand und Algen leicht verschwommen. Mit Schwimmen ist heute nichts, aber Abkühlung bei 32° nehme ich gerne an.

Aufmerksame Leser meines Blog haben vielleicht schon festgestellt, auf dem oberen rechten Rand gibt es eine Lupe. Es wird langsam unübersichtlich und ältere Einträge können vergessen gehen, sind diese aber vor allem unter der Rubrik Reisen weiterhin interessant, vor allem für Leser, die nach mir in eine bestimmte Gegend reisen werden. Die Suchfunktion bezieht sich nur auf meine Seite, als zeigt nur Treffer in meinen Artikeln an und ist nicht über Google mit dem Rest der Welt verbunden. Viel Spass bei der Suche beim Finden und Lesen!

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Auf der Seite ist auch eine Statistik hinterlegt, welche mir jeden Tag zeigt, wie viele Leser auf meinem Blog waren und welche Artikel am meisten gelesen werden.
Es sind täglich zwischen 250 bis zu 300 Leser auf meinem Blog!
Gestern war der meist gelesene Artikel mit über 30 Aufrufen der über die Feigen https://www.nebenstrassen.blog/l/feigen-sind-keine-fruchte/ gefolgt vom letzten veröffentlichten Artikel.

Frankreich hat nach 63 Jahren Unabhängigkeit die einstige Kolonie Niger in einem Militärputsch verloren und fragt sich wieso? In Niamay sollten doch die Flüchtlingsströme Richtung Norden noch vor der Sahara Überquerung gestoppt werden. Dank Frankreich und den europäischen Verbündeten wurde doch ein demokratisches Niger aufgebaut, ohne die Einwohner um ihre Meinung zu fragen. Der Niger hat sich doch fast zu so etwas wie einem Ort der Hoffnung für Europa entwickelt. Die UN-Friedensmissionen sind in Mali und Burkina Faso gescheitert. Als letztes demokratisch unter Kontrolle der Franzosen regiertes Land des Länderdreiecks südlich der Sahara sollte doch der Niger die Region stabilisieren. Die 100 Soldaten des Deutschen Heeres waren ja nicht auf Urlaub in einem der ärmsten Ländern der Welt. Entwicklungsgelder sollten fliessen. Zudem plante die EU eine Mission, um den islamischen Terror (aus der Sicht Europas)
zu bekämpfen.
Diese bemutternde Rolle der EU wird nun durch den Putsch gefährdet. Und da hätte ich fast vergessen zu erwähnen, Niger ist für Frankreich ein wichtiger Lieferant für Uran und den benötigen sie für ihre Atomkraftwerke! Wehe dieser Rohstoff kommt in falsche Hände. Zu den Chinesen welche ihre afrikanischen Freunde als gleichgestellte Menschen behandeln und bei denen ein Wort noch ein Wort ist. Oder noch schlimmer, die liefern direkt zu den Russen!
Frankreich hat doch erst letztlich mit dem staatlichen Konzern Orano und somit mit der nun abgesetzten Regierung ein Abkommen für den Abbau im Nordwesten des Landes unterzeichnet. Und nun soll der vertrag keine Gültigkeit mehr haben? Was macht nun Frankreich mit seinen geplanten Atomwaffen, Entschuldigung, Atomkraftwerken?

Hat sich schon einmal ein Politiker gefragt, ob nach der Kolonialzeit eine Bevormundung von 63 Jahren durch die Franzosen nicht genug ist?
Soll ein afrikanischer Staat so sein wie das ihm aufgezwungene Vorbild?
Ist es nicht logisch, dass sich das noch so liebste Kind mit über 60 Jahren gegen seinen Vormund aufbäumt?In der europäischen Presse lesen wir von afrikanischen Staaten nur, wenn sie sich gegen Europa erheben und einen erfolgreichen für Frankreich spielenden Fussballer stellen. Der Rest interessiert hier keinen. Sich aber gegen den geldgebenden Onkel und die feinfühlige Tante so trotzig anzustellen, das geht überhaupt nicht.

Da freue ich mich als Nicht-Fussballer auf die kommenden Achtelfinals der Weltmeisterschaft der Frauen in Australien:
England trifft auf seine ehemalige Kolonie Nigeria,
Frankreich trifft auf sein ehemaliges Protektorat Marokko
und die Holländer hoffen, Südafrika erfolgreich umsegeln zu können.

Vielleicht ist die Welt wenigstens im Fussball etwas gerecht. Die Wellen sind es nicht. Seit Jahrhunderten und Jahrtausenden schlagen sie sich erbärmlich an die Klippen. Aus Felsen werden Steine, aus den Steinen werden Sand.