Sprache

03.02.2024

In meiner Muttersprache, der deutschen Sprache geht es gewissenhaft und verantwortlich zu. Auf Deutsch gab es Worte die zerbrochen und auf irgend eine Weise entstellt wurden, dabei sollten sie in ihrer ursprünglichen Sprache eigentlich als unantastbar gelten. Vor allem durch die Werbung wurde die eigentliche Sprache teilweise zerstört oder ganz einfach durch ein Synonym einer fremden Sprache, meist der Englischen, ersetzt. Stellen Sie sich die Werbung vor, wo für ein Getränk, für das ein Shaker gebraucht wird, geworben wird und das ursprünglich deutsche Wort eingesetzt würde. So erhalten sie an der Bar einen Manhatten Cocktail aus dem Schüttelbecher.
Als Kind hatte ich noch einen Schüttelbecher von Ovomaltine, der durch das heftige schütteln, mit gut verschlossenem Deckel versteht sich, entstandene Milchschaum mit ovoschokoladen Geschmack war ein Traum! Heute shaked kein Kind mehr seine eigenes Milchgetränk.
Das englische Wort shaken bedeutet übersetzt schütteln, somit stimmt wenigstens die. Bedeutung.
Dass in Amerika die Shaker einer christlichen Freikirche angehören, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn ich auch in der Schule, Ausbildung und an Abendkursen Englisch und Französisch gelernt habe, ist doch Spanisch meine erste Fremdsprache. Dies aus dem einfachen Grunde da ich zwei Jahrzehnte in Spanien leben durfte und noch heute mit Kollegen in dieser Sprache rede, nicht zu vergessen meine beiden Kinder, welche in Granada aufgewachsen sind und bis heute dort leben.
Die spanische Sprache ist gegenüber meiner Muttersprache lebendig und ausgeglichener. Die geringe Sprechspannung zusammen mit der hohen Sprechgeschwindigkeit führt zu einer Flüchtigkeit bei der Aussprache, vor allem bei den Konsonanten. Die Struktur des Spanischen, im Vergleich zum Deutschen mit seinen zahlreichen und vielseitigen Kombinationen von Konsonanten, ist relativ einfach.
Lernt man eine Fremdsprache als Erwachsener, fällt das Lernen vielleicht nicht so einfach wie einem Kind, dafür nimmt man sich Freiheiten in der fremden Sprache, welche man sich in der von Klein auf gelernten Sprache nicht trauen würde. So sind zum Beispiel Flüche eine Unmöglichkeit, in der Fremdsprache aber ein Zeichen, dass die fremde Sprache bis ins kleinste Detail verstanden wird.

In welcher Sprache auch immer gesprochen wird, die Zeit vor jedem Wort ist alles. Bevor ein Wort ausgesprochen wird, wurde es aus Gedanken und Überlegungen geformt. Der Sprecher überlegte sich, was er genau sagen möchte, wie er sich auszudrücken wünscht. Er zögert, lässt das Wort auf der Zunge rollen, überdenkt seine Kraft. Erst dann wird das Wort gesprochen. Ein Wort, eine Sekunde.
Die Zeit nach dem Wort ist alles. Das ausgesprochene Wort wird vom Zuhörer empfangen. Es weckt wohlwollende Gefühle oder wird strikt abgelehnt. Das Wort hilft zu verstehen, regt zum eigenen denken an. Es stimmt der Meinung des Gegenübers zu, es wird in Gedanken abgewogen bevor der einstmals zuhörende zum Sprecher wird. Bevor er eine Antwort, eine Ergänzung zum gehörten ausspricht überlegt er für sich, was er damit ausdrücken möchte und was er damit zu erreichen wünscht. Der Sprecher ist sich der Bedeutung seiner Worte bewusst. Er weiss auch, dass sich seine Worte, sobald ausgesprochen, abnutzen, an Wert und Bedeutung verlieren. Eine Diskussion ist im Gange. Der Gedankenaustausch soll leben und darf niemals aussterben.

Wenn man noch nicht das Leben kennt, wie sollte man den Tod kennen.
Wenn nachher etwas ist, so wie vorher etwas war, verliert der Tod als solcher sein Gewicht.
Konfuzius sagt nicht, dass nachher nichts ist, auch er kann es nicht wissen. Das Leben bleibt, was es ist. Der Tod bleibt intakt. Sie sind nicht austauschbar, nicht vergleichbar, sie vermischen sich nicht,
sie bleiben verschieden.