Sozialhilfe

12.03.2023

Der Anteil der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren mit Migrationshintergrund ist zwischen 2012 und 2021 von 35% auf 39% gestiegen. Das geht aus den Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor. Wie die Analyse zeigt, ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund bis auf einige Ausnahmen schlechter gestellt als jene ohne Migrationshintergrund. Dies sind einige der Ergebnisse, die das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Publikation veröffentlicht im Dezember 2022 zum Thema Migration und Integration veröffentlicht.

Was wäre aus der Schweizer Wirtschaft ohne diese Zuwanderung geworden?
Wie würden wir ohne diese Bevölkerungszunahme leben?
Was wäre mit unserem Wohlstand ohne Migration?
Wie wäre unser Sozialsystem heute?

Ob die Zuwanderung und somit Deckung des Arbeitskräftemangels zur Stabilisierung unseres Sozialsystem beigetragen hat oder dies nur unnötig belastet, da es ausgenutzt wird, ist wohl schwierig zu beantworten und kommt auch in keiner Statistik der zuständigen Bundesämter zur Sprache.
Sicher ist, dass die Generation Schweizer, geboren nach dem 2. Weltkrieg bis in die 1980-er Jahre hinein, zwar die soziale Absicherung durch den Staat kennen und sicher auch schätzen, aber aufgrund der Erziehung diese Möglichkeit erst spät oder überhaupt nie in Anspruch nehmen oder überhaupt daran denken würden diese in Anspruch zu nehmen.
Der Gang zu einem der hilfsbereiten Ämter wie schon die Arbeitslosenkasse ist ein über den eigenen Schatten springen, geschweige dann eine Dienstleistung einer Sozialeinrichtung in Anspruch nehmen. Gegenüber dem Staat ja nicht auffallen, so lautet die Devise. Pünktlich den bürgerlichen Verpflichtungen nachgehen, wie Steuern bezahlen, an Abstimmungen teilnehmen und keiner Behörde zur Last fallen.

Menschen aus anderen Kulturen entdecken in der Schweiz Möglichkeiten, die es in deren Heimat nicht einmal im Traum gibt. Der Staat hat eine ganz andere Bedeutung und man wäre ja dumm, nicht die offenen und leeren Hände hinzuhalten und diese zu füllen, wie es sich ja auch die Herrscher der einzelnen Länder täglich tun.
Als ich im Jahre 2007 aus dem Süden zurück in die Schweiz kam, fragte mich einmal meine südländische Frau, wieso wir einen älteren Kinderwagen hätten und die Frauen mit Kopftuch im Park ihre Kinder in den neusten Modellen spazieren fahren. Meine Frau erfuhr in fremden Sprachen von ihren Mitmüttern mehr über das Schweizer Sozialsystem als ich gebürtiger Schweizer wusste. Wir hatten einen einfachen Kinderwagen, da das Geld nicht für einen besseren reicht. Die Kollegin hatte einen modernen Kinderwagen, da das Sozialamt grosszügig diesen finanzierte. Wieso gehen wir nicht auch zum Sozialamt?
Nur schon der Gedanke, mich in die Nähe des Amtes zu begeben löste bei mir ein Schamgefühl aus, nicht zu denken, wenn ich mich durch den Eingang schleichen müsste.

Das Leben ist nicht immer grosszügig mit mir. Die erfundene Pandemie nahm mir nicht nur meine geschäftlichen Träume, sondern auch die erwünschte private Zukunft. Nach der Schliessung meines Unternehmens durch bundesrätlichen Beschluss dauerte es keine zwei Wochen und ich arbeitete in einem Beruf, wo ich überqualifiziert war und den Kopf nur brauchte um die Mütze der Uniform zu tragen. Aber ich sah es meine Pflicht für meine Familie und mich zu sorgen, für deren Bedürfnisse zu arbeiten und die laufenden Rechnungen und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Frage war, bis zu welchem Punkt schaffe ich den monotonen Arbeitsalltag zu ertragen und gleichzeitig den Zerfall meiner Ehe zu retten. Ich schaffte es nicht. Meine Ehe wurde getrennt, später geschieden. Meine Arbeit hat mich psychisch zerstört und physisch kaputt gemacht. Ich musste auf vieles verzichten, vieles verkaufen, um überleben zu können.

In dieser Zeit begann der Krieg in einem Land, das bis zu diesem Zeitpunkt für viele unbekannt war und dessen Hauptstadt mit vier Buchstaben im Kreuzworträtsel unbeantwortet blieb. Die Sympathien waren riesig, die Hilfsbereitschaft gross. Die ersten "Flüchtlinge" mit Porsche Cayenne kamen auch in unser Viertel. Und ich erinnerte mich an die Zeit, wo ich in Südspanien Häuser an Russen verkaufte, welche von denen nie bewohnt wurden. Auf meine damalige Frage nach dem Grund wurde mir erklärt: "Das Haus ist ein Teil meiner Lebensversicherung. Jedes Mitglied meiner Familie verfügt über ein Open-Ticket der Lufthansa, wir haben nun ein Haus in Spanien, ein gut gefülltes Bankkonto bei einer spanischen Bank und somit ist auch jeder meiner Familie automatisch Resident in einem Land der Europäischen Gemeinschaft geworden. Ich hoffe, dass wir diese Absicherungen nie brauchen, denn ich liebe mein Land und habe keine Lust es zu verlassen. Leider wissen wir aber nie, wann der Wind wechselt und mit den erwähnten Vorsichtsmassnahmen sind wir abgesichert."

Wer nur wenige Tage nach Kriegsbeginn seine Heimat mit Luxusautos verlassen kann und diese in der Blauen Zone kreuz und quer parken darf, wo für die Anwohner das Suchen nach einem freien Parkplatz ein täglicher Kampf bedeutet, das ist kein Flüchtling.