Rotsee

14.07.2020

Rotsee-Badi, meine Chendheitsbadi! Hier lernte ich Ende der 1960er Jahren schwimmen. Während der Primarschule tauchen, verschiedene Schwimmstiele und Köpfler vom Sprungturm, Einmeter und Dreimeter!
Mitte der 1970er Jahren dann unter dem Floss mit Mädchen flirten und küssen. Dann war die Badi plötzlich nicht mehr angesagt, Luzern rief und ich ging ins Ausland. Erst jetzt, nach 45 Jahren, tauchte ich wieder ein ins Wasser des Rotsee und nicht nur das Wasser schloss sich über mir, sondern auch Erinnerungen stiegen im trüben Wasser hoch.
Auch die Badi hat sich in den jahren verändert, wenn auch in ihrer Struktur so geblieben, wie in meinen Erinnerungen weitergelebt. Das alte holzige Badhaus unten am See ist verschwunden. Auch das Nichtschwimmer-Becken ist neu gestaltet. Sieht mehr nach Strand aus als früher. Geblieben ist der Sprungturm, steht aber irgendwie näher zum Ufer, das Floss ist grösser und mehrstöckig geworden. Die Freunde von früher sind nicht mehr da, oder, ich erkenne sie nicht, denn auch sie haben 45 Jahre mehr auf dem Buckel.

Der Eingang und die Umkleidekabinen sind noch die gleichen. Die Treppe zum Wasser auch, die Stützmauern auch, die Terrassen vom Restaurant nicht, der Turm vom Bademeister auch nicht. Kinderbecken ist neu, Spielplatz ebenfalls. Auf unserer Fussballwiese wird kein Fussball mehr gespielt. Auf den Stützmauern sitzen keine Jungens mehr, welche die darunter sich bräunenden Mädchen beobachten. Gesprungen wird aber immer noch von den Mauern, genutzt werden sie immer noch zum anlehnen. Kinder kaufen immer noch am Kiosk Süssigkeiten, den 5er-Mocken und die Schleckschnecke für 10 Rappen gibt es nicht mehr. Raketen-Glacé sind nicht mehr in. Vieles hat sich geändert, verändert, aber es ist immer noch die Rotsee-Badi!