Letzte Tage

28.12.2024

Die Zeit in Algerien mit der Familie wurde unter anderem genutzt, um den 35 Jahre alten Peugeot J9 auf Vordermann zu bringen. Bei einem Einbruchsversuch in das Auto liess sich die hintere rechte Tür nicht mehr schliessen. Der Schaden konnte für ca. 70 Euro repariert werden. An der Front war durch kleine Steinschläge der Lack abgeblättert und es zeigten sich Roststellen. Dies wurde für weitere 70 Euro repariert und neu lackiert. Der Dieseltank wurde ausgebaut, gereinigt und überprüft. Ebenso die gesamte Zuleitung bis zum Motor für ca. 100 Euro. Die Elektrik wurde auf Fehler überprüft und der Schalthebel erneuert,
50 Euro. Der Mechaniker überprüfte den Motor und die Bremsen und wechselte das Motoröl und die notwendigen Filter. Arbeits- und Materialkosten 120 Euro. Die Lenkung wurde überprüft und neu eingestellt, 20 Euro. Und zum Schluss habe ich mir noch vier neue Triangle Allwetterreifen gegönnt, 80 Euro das Stück. Die hätte ich in Europa wahrscheinlich billiger kaufen können, aber hier sollte das Fahrzeug für die nächsten 100.000 Kilometer fit gemacht werden.

In den letzten Tagen fuhren wir rund 1000 Kilometer auf Nebenstrassen im Norden des Landes und besuchten unter anderem uns bereits bekannte Orte wie Oran und Arzew.

Den Innenraum habe ich noch etwas umgebaut und gemütlicher gestaltet. Dabei habe ich etwas Stauraum verloren, aber an Komfort gewonnen. Nun ist das Fahrzeug also bereit, es fehlt nur noch die Innenreinigung und das Wiedereinräumen all der kleinen Dinge, die man so im täglichen Leben braucht und dann natürlich auch die Kleidung. Am 3. Januar geht es endlich los!
Die erste Etappe von Tlemcen über Nâama nach Ain Sefra ist ca. 320 Kilometer lang. Ich bin gespannt auf die bunten Berge von Ain Ouarka und inwieweit ich Erinnerungen an die Reisende Isabelle Eberhard finden werde.

Geniessen wir aber zunächst die letzten Tage des Jahres 2024, ein Jahr, das einige persönliche Veränderungen und damit auch Anpassungen der eigenen Lebensplanung mit sich gebracht hat.
Mit diesen Veränderungen kann ich aber mehr als zufrieden sein. Das Reisen hat sich durch den neunmonatigen Aufenthalt in Südspanien etwas verändert und auch das Leben im Allgemeinen ist ruhiger geworden. So freue ich mich, im nächsten Jahr wieder als Globetrotter durchstarten zu können.
Die Gesundheit soll so bleiben wie sie ist, kleine Wehwehchen machen mir nichts aus und das Leben kann man im Süden für wenig Geld geniessen. Allein die Sonne und die Wärme entschädigen für vieles und persönlich merkt man, dass nicht alles so wichtig ist, wie man denkt. Ich freue mich auf das Neue und auf die bekannten Orte, die ich schon vor fast 20 Jahren besuchen durfte. Wie die Zeit vergeht!