Kamerun 2. Teil
Im Nachtzug durch den Urwald
Die uns von der Hauptstadt Yaoundé trennenden 800 km überwindet man am besten im täglich fahrenden Nachtzug. Abfahrt in Ngaoundéré am späteren Nachmittag, Ankunft am frühen Morgen. Die ersten Stunden führt die Bahnfahrt nach Süden durch weitgehend unbewohntes Gebiet mit üppiger Vegetation und hohen Bäumen. Nach dem Ort Bélabo verlaufen die Geleise dann weitgehend parallel zum Sanaga- Fluß, der südlich von Douala ins Meer mündet. Lassen Sie sich ein 1. Klasse Abteil reservieren, wo auch das Abendessen serviert wird.
Herrschaftsbereich der Fon
Die Bevölkerungsgruppen im Nordwesten von Kamerun leben in einer stark strukturierten Gesellschaft, deren Alltag von Glauben und Magie bestimmt wird. Die größte Volksgruppe ist die der Bamiléké, ein Sammelname für eine große Anzahl von verschiedenen Stämmen, welche in der Waldregion leben und deren Hauptort Bafoussam ist, wo auch der König herrscht. Wichtigster Wirtschaftszweig dieser Region ist der Anbau von Kaffee. Hauptattraktion dagegen ist das Handwerkerviertel, wo unter anderem Holzschnitzereien angefertigt werden. Die hier geschnitzten Masken gehören zu den schönsten Kameruns und werden noch heute von den Männern bei traditionellen Tänzen getragen. Etwas weiter nördlich liegt die Stadt Foumban, Die Geschichte des hier lebenden Bamum Volkes geht bis ins Jahr 1394 zurück, als der erste König mit seinen sieben Würdenträgern einzog.
Savannen und Urwald
Der Urwald gilt als Paradies für Tiere und Pflanzen. Für den Menschen als Beobachter ist der Regenwald eines der spannendsten Biotope der Erde. Die Küstenregion, überragt vom Kamerungebirge, wird vom tropischen Regenwald bestimmt. Das größte Primärwaldgebiet des Landes ist das Natur- und Tierreservat von Dja. Seine Fläche von über 525.000 ha wird fast vollständig vom Dja-Fluß umschlossen. Das Reservat ist noch wenig erforscht und fast nicht erschlossen. Es ist aber bekannt, daß hier viele Arten von Primaten, Elefanten, Antilopen, Leoparden, Wildschweine, Büffel und Reptilien wie Python Schlangen, Echsen und zwei Arten von Krokodilen leben. Innerhalb des Schutzgebietes leben aber auch Pygmäen in ihren kleinen verstreuten Siedlungen. Sie können hier weit ab von der Zivilisation auf traditionelle Weise leben und natürlich auch jagen, was für nicht Pygmäen verboten ist.
Atlantik
Kribi liegt an der Mündung des Flusses Kienké direkt am Meer und ist bekannt für seine herrlichen Strände. Gegründet wurde der Ort von den Deutschen während der Kolonialzeit, an die einige Gebäude, vor allem die neu renovierte katholische Kirche, erinnern. Am nur wenige Meter breiten Strand der vielen schönen, unberührten Buchzten, spenden Kokospalmen Schatten. Dahinter erstreckt sich bereits der dichte tropische Regenwald. Zur Ebbe fällt der Strand ruhig und flach ins Meer ab.
Im Gegensatz zum feinen gelben Sandstrand von Kribi sind die Strände in Limbé mit tiefschwarzem, vulkanischem Sand bedeckt. Hier spürt man die Nähe zum immer noch aktiven Vulkan Mt. Cameroon, dessen Ausläufer bis an die Küste und in den Atlantik reichen. Dank den mächtigen, Schatten spendenden Tropenwald-Bäumen ist die Vegetation um Limbé üppig und grün. Der Ort wurde 1858 unter dem Namen Victoria als erste christliche Missionsstation an der Küste von Kamerun gegründet.
An Wochenenden flüchten die Bewohner aus Douala und Yaoundé zu den Stränden, um der Hitze zu entfliehen und in einem der zahlreichen Restaurants sich mit frisch gefangenem Fisch und Meeresfrüchten zu verwöhnen.