Guadix

26.09.2024

Guadix ist eine historische Stadt in der Provinz Granada, Andalusien, Spanien. Sie ist bekannt für ihre einzigartigen Höhlenwohnungen, in denen viele ihrer Bewohner heute wieder leben. Diese Höhlenhäuser, Casas Cueva genannt, sind in die weichen Hügel rund um die Stadt gegraben und bieten eine natürliche Isolierung, die sie im Sommer kühl und im Winter warm hält.
Guadix hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, mit Spuren römischer, westgotischer und maurischer Präsenz. Während der maurischen Herrschaft war Guadix ein wichtiges Handels- und Handwerkszentrum. Die Stadt ist auch für ihre beeindruckende Architektur bekannt, darunter die Kathedrale, die Elemente aus Gotik, Renaissance und Barock vereint. Die Überreste der maurischen Festung, die Alcazaba von Guadix, sollten bei einem Besuch nicht fehlen.

Noch auf der Umgehungsstrasse von Almeria führt die A92 ins Landesinnere und über Guadix nach Granada und weiter nach Sevilla und Huelva. Die A92 wurde ursprünglich gebaut, um die Infrastruktur für die Weltausstellung 1992 in Sevilla zu verbessern. Sie verbindet einige der wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Andalusiens und ist daher sowohl für den Güterverkehr als auch für den Tourismus von grosser Bedeutung. Die letzten Kilometer bis nach Almeria dauerten damals noch einige Jahre. An diesem Samstag sind die Strassen fast leer und die Fahrt durch die einmalig abwechslungsreiche Landschaft lässt sich dank Tempomat geniessen. Sie bietet an einigen Abschnitten beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Natur und dient als Zubringer zu verschiedenen Naturparks und touristischen Zielen in der Region der Sierra Nevada.

In Guadix angekommen, fährt der Besucher am Kreisverkehr Plaza de las Americas weiter auf der Avenida Buenos Aires und findet gleich neben dem trockenen Flussbett ausreichend Parkplätze auf dem Messegelände. Zu Fuss sind es dann nur noch wenige Meter bis zur alles überragenden Kathedrale. Dahinter liegt die Altstadt, die sich bequem zu Fuss erkunden lässt. Teilweise steile Kopfsteinpflasterstrassen und Gassen erfordern entsprechendes Schuhwerk. Die Alcazaba ist eines der repräsentativsten Bauwerke der Stadt. Sie wurde im 11. Jahrhundert unter der Dynastie der Ziri erbaut und später unter den Nasriden erweitert. Sie diente der Verteidigung und Überwachung der Umgebung und besteht aus massiven Mauern und einigen quadratischen Türmen. Von hier aus bietet sich dem Besucher ein herrlicher Blick auf das tiefer gelegene Höhlenviertel. Beim Abstieg durch die Altstadt gelangt der Besucher auf den länglichen Platz der Konstitution. Hier befinden sich neben der Stadtverwaltung auch das Informationsbüro des Fremdenverkehrsamtes und zahlreiche Bars, in denen man zu günstigen Preisen zu Mittag essen kann.

Das Höhlenviertel erreicht man zu Fuss über die Rückseite der Alcazaba oder mit dem Auto über die Avenida Marian Pineda und die Calle San Miguel, immer der Beschilderung folgend. Parkplätze gibt es rund um die Kirche Santo Domingo. Weiter gelangt man zum städtischen Museum oder zu einer privaten Höhle, deren Besitzer gegen einen freiwilligen Obolus gerne seine Wohnhöhle zeigt.
Die Geschichte der Höhlenwohnungen von Guadix reicht bis in die Zeit der Mauren zurück. Auf der Flucht vor den Katholischen Königen gruben sich die fliehenden Mauren einst in den weichen Löss, um ihr Leben zu retten. Innerhalb kürzester Zeit entstand ein Höhlenviertel, das sich über eine Fläche von rund 200 Hektar erstreckte. Viele gute Gründe sprachen für den Bau der Höhlen im 13. Jahrhundert.
 Ihre Errichtung war besonders günstig, da die Natur einen Teil der Wände automatisch lieferte. Ausserdem boten die Höhlen den Mauren eine gute Tarnung. Die Höhlen sind nur sichtbar, wenn man direkt vor ihnen steht. Heute umschliessen die Höhlen Guadix wie ein Halbbogen. Diese Form ist jedoch eher zufällig. Denn früher haben die Menschen die Höhlen ohne Konzept in das weiche Material gegraben.
Wer das Höhlenviertel mit seinen puderweissen Schloten und ockerfarbenen Kegeln zum ersten Mal betritt, findet sich in einer bizarren Welt wieder. Erinnerungen an Science-Fiction-Filme werden wach. Und das kommt nicht von ungefähr. Kultregisseur Steven Spielberg hat höchstpersönlich an diesem Ort gearbeitet. Ende der 1980er Jahre drehte Spielberg hier Sequenzen für den Film Der letzte Kreuzzug. Einige Szenen der Indiana-Jones-Folge mit Harrison Ford und Sean Connery spielten am Bahnhof der Kleinstadt sowie im nahe gelegenen Naturpark Sierra de Huétor.