Freundschaften
Ich glaube nicht an die neun Schicksalsmenschen, sondern finde, dass es viel mehr Weg Begleiter gab und gibt, die mich auf eine oder die andere Weise positiv aber auch negativ beeinflussen. Vielleicht kann ein Dritter von aussen und mit Abstand die lange Liste der mich begleiteten Menschen und die, welche noch kommen werden katalogisieren und nach meinem Tod und unter dem Strich, in meiner Biografie neun Köpfe hervorheben.
Als
Kind der 1960er Jahre hängt einem das Klischee der
Geschlechtertrennung nach. Knaben spielten mit Jungen die Spiele, die
Jungs mögen, Mädchen spielen mit Puppen und bereiten sich so schon
früh auf ihre von der Natur bestimmten Aufgabe vor.
Ich hatte
eine beschützte Kindheit, kannte keine Entbehrungen, bekam fast
alles was ich mir nur wünschen konnte, war brav und lieb bis zur
Pubertät und durch die Lust zum Reisen meiner Eltern kam ich schon
früh in fremde Länder. Der Umgang mit Menschen, die anders sind,
ein Umgang, dem einem als Kind leicht fällt, hinterlässt Spuren und
wirft gegenüber dem Leben mehrere Fragezeichen auf. Dadurch haben
mich Bücher ebenso beeinflusst wie Menschen, Karl May verfolgte ich
durch Kurdistan, Persien und Arabien. Winnetou war zwar süss in den
Filmen, die Bücher interessierten mich weniger.
An meine Kameraden in Kindergarten und Primarschule mag ich mich wenig erinnern, ein paar Namen sind geblieben, ein paar Abenteuer auch. Andreas im gleichen Haus wohnend, der sportlich zu faszinieren wusste und keine Angst vor nichts hatte. Hans, der Bauernsohn, bei dem ich gerne zuhause war und bei der täglichen Arbeit gerne mithalf und manchmal mehr zupackte als er selber. Und, da war ja auch noch seine Schwester Rita. Die wusste damals bereits was mit Kuh und Stier geschieht, wo ich nicht einmal daran dachte, dass mein Pimmel nicht nur zum pinkeln ist. Kleine Anekdoten sind aus dieser Zeit im Gedächtnis geblieben. Auch in der Sekundarschule und durch den neuen Klassenmix kamen neue Gesichter dazu. Einen festen, starken Freund, der bis heute geblieben ist, könnte ich dabei nicht erwähnen. Dafür kam ein neuer Faktor auf uns zu, der grossen Einfluss auf mich ausübte, die Musik. Beat, mit seinen grösseren Geschwister, hörte zu Hause Musik, die mir noch völlig unbekannt war. Fleedwood Mac, Jethro Toll, David Bowie.... das waren meine musikalischen Nachfahren nach Status Quo und Suzi Quatro. Seit immer und bis heute haben mich aber immer die Beatles begleitet.
Der Einfluss der Musik war während meiner Pubertätszeit riesig. Nicht nur, dass ich mich an Mode, Kleidung, Benehmen an den Musikern orientiert hätte. Meine erste platonische Liebe galt Suzi Quatro. Englisch habe ich mit den Liedtexten, vor allem der Beatles gelernt. Aus den Liedtexten entstanden auch meine ersten Liebesbriefe, Inspiration pur. Und, zu diesem Zeitpunkt, hat sich dann auch Frauenfreundschaften entwickelt.
Der
Militärdienst in der Schweiz prägt. Nicht nur der Dienst für sich,
sondern auch die damals bestandene Freundschaft mit Sandra.
Kennengelernt hatten wir uns als ich 18 Jahre alt war als Hippies.
Lange Haare, spärlicher Bart, Jeans, weite Hemden ich, afghanische
Kleider sie. Joint in der Hand, alternative Musik im Gersag in Emmen
und auf den Wanderdiscos. Rückblickend war dies eine herrliche Zeit.
Mit dem Döschwo unterwegs, liegen am Waldrand, Musik hören und die
Liebe entdecken. Jede Zeit gibt positives und es ist schön nach so
vielen Jahren an diese unvergänglichen Augenblicke zu denken.