Emil Steinberger
Interview zu seinem 90. Geburtstag in der Luzerner Zeitung:
Video: Emil Steinberger im Interview zum 90. Geburtstag (luzernerzeitung.ch)
Zu Beginn des Interviews erklärt er, dass sein Rucksack eigentlich voll sein, aber beim Zuschnüren würde es immer wieder ein paar Lücken geben. Was denn so alles in seinem Rucksack sei, wurde er gefragt. In den Seitentaschen gäbe es noch ein paar Ideen und Spinnereien, ansonsten würde ja der Alltag immer wieder viel Arbeit mit sich bringen. Moderne Rucksäcke hätten noch viele Aussenriemen und da könne er ja im Notfall noch einiges anhängen.
Am
6. Januar 1933 wurde er in Luzern geboren und im 1970 wurde er zum
Kabarettisten Emil. Ich bin 1961 in Luzern geboren und somit in
meinen Kinder- und Jugendjahren mit Emil aufgewachsen. Das
Kleintheater in Luzern war eine kleine Pilgerstätte im damaligen
kulturellen Luzern.
Persönliche Beziehungen habe ich zu Emil
durch meinen Schwager, der unter dem Wachmeister Emil einen WK
absolvierte. Meine damaligen täglichen Spaziergänge mit meinem
Bobtail Hund Bolero führten vielmals am Anwesen von Emil am
Luzernsee vorbei. Charakteristisch war die rote Telefonkabine aus
London, die im Garten stand. Später bin ich dann nach Spanien
gezogen und wieder zurück in der Schweiz, eines Tages beim
Kunstmuseum in Basel bin ich Emil begegnet. Ich habe ihn höflich
gegrüsst und er hat zurück gegrüsst. Erst da wusste ich, dass auch
Emil nach Basel emigriert ist.
Interessant war auch der Erfolg von
Emil in Deutschland als Schweizer Künstler. Als ich mit einem
Kollegen als 17-jähriger durch Griechenland trampte und eines Abends
beim Lagerfeuer am Strand mit deutschen Kollegen über die Welt
diskutierten, wünschten sich die Kameraden, dass wir so wie Emil
reden. Damit meinten sie aber nicht unser "Schwyzerdütsch",
sondern für sie das typische Deutsch eines Schweizers, so wie Emil
seine Sketchs im nördlichen Nachbarland vorbringt.
Emil war neben Mani Matter ausserhalb der Literatur sicher einer der wichtigsten Begleiter meiner Jugend. Was mich immer an ihm begeisterte, war und ist seine Mimik, sein intensives, so charakteristisches Miemenspiel.