Der Café wird kalt
Der Café wird kalt!
Ich:
"Es herrscht Krieg! Wo?"
Antwort: "Ukraine! Aufgrund dieses
Konflikts sind bei uns die Preise für Energie, Lebensmittel und
weitere Produkte des täglichen Lebens gestiegen. Es herrscht überall
Knappheit und dies alles, weil Putin nicht will, dass die Ukraine ein
europäisches demokratisches Land ist."
"Hintergründe?"
"Es
ist einfach so. Die armen Ukrainer, ohne Strom, ohne Zukunft,
Flüchtlinge."
"Gibt
es noch weitere Kriege auf der Welt?"
"Nein, glaube ich nicht.
Sonst herrscht überall Frieden und Zufriedenheit."
"Und
was ist mit Angola, Äthiopien,
Kongo, Namibia, Niger, Nigeria, Mai, Senegal, Somalia und
Sudan?"
"Sind das nicht alles afrikanische Staaten? Ich wüsste
nicht einmal genau, wo die erwähnten Länder liegen."
"Wo
liegt die Ukraine?" "In Russland?"
So
könnte und ist leider eine Unterhaltung über militärische
Konflikte auf der Welt. Der Bürger weiss, was ihm die Presse
mitteilt, und wenn es auf den heute gängigen Medien so geschrieben
ist, wird es auch so sein, sonst würden die uns schon etwas anderes
übermitteln. Aha! Ja, so einfach kann das Leben sein.
Der Café
ist kalt!
Das
deutsche Bundesministerium
für Verteidigung
vermerkt auf ihrer Webseite:
"Trotz
des grossen Entwicklungspotenzials Afrikas werfen Kriege und
bewaffnete Konflikte den Kontinent immer wieder zurück. Die Zahl der
innerstaatlichen Konflikte nimmt ebenso zu wie die Brutalität gegen
die Zivilbevölkerung. In der Folge wächst die Armut. In vielen
Teilen des Kontinents kam und kommt es immer wieder zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen. Eine friedliche Beilegung der Konflikte
scheitert an Grenzstreitigkeiten, politischen, religiösen oder
ethnischen Spannungen, an der Unterdrückung von Minderheiten sowie
am Streit um die Ressourcenverteilung. Zu militärischen
Auseinandersetzungen zwischen Staaten kommt es allerdings nur noch
selten. Experten sprechen eher von Bürgerkriegen. Neben regulären
Streitkräften kämpfen dort Rebellen, Milizen, Warlords,
Terroristen
und Kriminelle organisierter Syndikate."
So einfach und banal lassen sich die Kriege in Afrika erklären, die niemanden interessiert, ausser die Betroffenen. Einer der ältesten und bis heute andauernder Krieg herrscht in Angola. Der Konflikt zwischen der Befreiungsfront der Region Cabinda und der Regierung Angolas sind auf eine Sezession und auf eine geforderte staatliche Unabhängigkeit zurückzuführen. Die Ursprünge des Krieges reichen zurück in die portugiesische Kolonialzeit und somit bis in den portugiesischen Kolonialkrieg. Seit 1963 wird gegen die europäischen Besatzer gekämpft. Nach der Unabhängigkeit Angolas im 1975 dann gegen die Zentralregierung in Lagos. Verschiedene Friedensabkommen wurden unterzeichnet, die Konflikte flammten aber immer wieder auf und bestehen bis heute.
So könnte ich bei allen vorher erwähnten Ländern deren Geschichte aufzählen und immer wieder müsste ich auf das Muster der Beginne der Kriege während der Kolonialzeit aufzeichnen. Durch die willkürlich gezeichneten Staatsgrenzen der damaligen Kolonialherren wurden Völker, Ethnien und sprachlich verwandte Gruppen getrennt. Wo einmal ein Stamm friedlich zusammen lebte, trennt nun die Grenze sie in Freund und Feind. War das nicht auch so nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Teilung Deutschlands?
Afrikas
Rolle in der Weltwirtschaft besteht vor allem in seiner Bedeutung als
Exporteur von Rohstoffen wie Metalle, Mineralien, Erdöl und Erdgas
sowie eine sehr breite Spanne nicht oder wenig verarbeiteter
Agrarprodukte wie zum Beispiel Kakao und Baumwolle. Seit
dem späten 14. Jahrhundert exportierte der Schwarze Kontinent vor
allem Rohstoffe wie Gold, Elfenbein und Gewürze und bot einen Markt
für menschliche Arbeitskraft, Sklaven. Die letzteren nicht nur nach
Amerika, sondern auch nach Europa, Arabien und Asien. Im Gegenzug
wurden verarbeitete Verbrauchsgüter, aber auch Alkohol und Waffen
eingeführt.
Für
immer mehr afrikanische Staaten gehören heute China und Russland zu
den wichtigsten Importländer und haben damit sowohl die USA als auch
die früheren europäischen Kolonialherrscher wie Frankreich und
England abgelöst. China ist ein kräftiger Investor in Afrika, vor
allem in infrastrukturelle Projekte wie der Strassenbau, Flughäfen,
Meereshäfen und Öffentlichen Gebäuden. Im Gegensatz zu den
europäischen Ländern fragen China und Russland nicht nach
Gegenleistungen wie Gleichberechtigung, Frauenrechte, Religionsfragen
und kulturellen Einfluss. Sie kommen, sehen, versprechen, verlangen
ihre Vergütung und erfüllen! Kalter Café!