2 + 2 = 5

19.10.2022

Die heutige Presse macht uns vor, dass zwei plus zwei fünf sind und wir glauben es. Wie Köppel der Weltwoche über seine eigenen Kollegen sagt, es gibt keine Journalisten mehr! Ob eine deutsche Zeitung, ein Sensations-Blatt aus Österreich, eine Tageszeitung aus der Schweiz und auch Berichterstattungen aus Frankreich und Spanien, alle erzählen zu den gleichen Bildern den gleichen Kommentar.
dos màs dos son cinco!

Der Krieg zwischen Russland, nein Putin, und der Ukraine dauert nun schon sieben Monaten! 
Aber was war da im fernen Februar 2014 auf dem Maidan Platz in Kiew? In Folge der Maidan-Proteste floh der damalige ukrainische Präsident Janukowitsch. Das Parlament enthob den russenfreundlichen Wiktor seines Amtes und ein paar Tage später standen Soldaten ohne Hoheitsabzeichen auf der Krim. Sie behaupteten, die Rechte der russischstämmigen Bevölkerung auf der Krim beschützen zu wollen. Im März 2014 stimmt das Krim-Parlament für den Beitritt zur Russischen Föderation und setzt ein Referendum über die Abspaltung von der Ukraine an. Am 21. März nimmt Moskau die Krim offiziell in die Russische Föderation auf. In der Zwischenzeit, in Kiew, gewinnt der Pro-Europäer Petro Poroschenko die ukrainische Präsidentschaftswahl. Zwei Tage später unterzeichnen Kiew und Brüssel das auf Eis gelegte Assoziierungsabkommen mit der EU, woraufhin Russland mit Konsequenzen droht. Die Ukraine beendet ihre politische Neutralität und machte so den Weg frei für einen möglichen Nato-Beitritt. Die Nato beschloss, gegen mögliche Bedrohungen aus Russland, Soldaten im Osten der Allianz bereitzuhalten.
Und, so zwischen durch, stürzt noch ein Flugzeug der Malaysia Airlines-Maschine, Flug MH17, in der Gegend ab.
Zusammengefasst, Freund von Putin weg, EU Freund kommt; beide Seiten schützen die Bewohner der Krim vor dem anderen; Ukraine wird zum Schachbrett der Mächte Russland und, Europa als Bauer, der in Weiss spielenden Amerikaner. Beide Könige sind hinten auf dem Schachbrett aufgestellt, geschützt von kräftigen Figuren und fauchen sich gegenseitig an. Drohungen von der einen zur anderen Seite. In der Mitte des Feldes, Figuren, die nur einen strategischen Wert haben und die gerne geopfert werden, um selber Vorteile herauszuspielen. Wenn im Laufe des Spiels keine Bauern, Läufer, Türme und Pferdchen stehen, werden dann die Könige mit Atomwaffen auf sich los gehen? Zuerst schicken sie dann noch die Königin, vielleicht richten sie, was die Könige nicht vermochten.

Gemäss der NZZ & Co. vom 13.10.22 sind weltweit rund 400 Millionen Menschen auf Lebensmittel, vor allem Weizen, aus der Ukraine angewiesen. 
Gemäss Rezept aus Betty Bossy benötigt man für ein Brötchen backen rund 40 g Mehl. Jeder der 400 Millionen Menschen, welche auf Weizen aus der Ukraine angewiesen ist, verzehrt pro Tag ein Brötchen, benötigen wir also 1'600'000'000 g Mehl pro Tag oder 584'000 Tonnen im Jahr.

Für Weizen liegt das Tausendkorngewicht bei 50 Gramm. Das bedeutet, für das Mehl für einen Brötchen müssen gut 7200 Weizenkörner in der Mühle vermahlen werden. Ein Hektar liefert 8 Tonnen oder 8000 kg Weizen. Daraus werden (8000 x 0,77) etwa 6160 kg Mehl. Ein Quadratmeter Ackerfläche bringt 800 g Weizen oder 600 g Mehl oder 15 Brötchen.
Ein Quadratmeter Ackerfläche ergeben 15 Brötchen. Dies bedeutet, für 400 Millionen Brötchen pro Tag benötigen wir eine Ackerfläche von 26'666'700 Quadratmeter oder 26'670 Quadratkilometer. Für den Jahresverzehr von 400 Millionen Menschen sind dies 9'734'550 Quadratkilometer.
Die Ukraine misst 603'700 Quadratkilometer und pflanzte im Winter 2019 gesamt 64'500 km2 Weizen an.

Als Gegenrechnung 6'450'000 Hektar Weizenanbau ergeben 39'732'000 kg Mehl oder 9'933'300'000 Brötchen im  Jahr oder 2'721'370 Brötchen am Tag, was weit unter einem Prozent der notwendigen Brötchen der 400 Millionen hungernden Menschen ausmacht. Im Jahr gibt es zwei Weizenernten, was die Prozentzahl etwas erhöht.

2 + 2 = 5!        (für alle die es glauben! - für alle die nicht hinterfragen!)
Alle hier verwendeten Zahlen aus dem Internet, Arbeitsaufwand 30 Minuten und ich bin kein Journalist der NZZ & Co., noch ein Mathematiker (daher, ohne Gewähr), aber als ich die Zahl im Titel las, wurde ich bereits stutzig.